Sein

Ich war
Mein Name ist Elian, und mein Leben war von Anfang an eine Reise – eine Reise durch Kulturen, Grenzen und Erfahrungen, die mich geformt haben. Aufgewachsen in einer Welt voller Widersprüche, lernte ich früh, dass das Leben nicht immer gerecht ist. Schon als Kind im Irak erlebte ich Diskriminierung und erkannte, dass menschliches Verhalten oft von tiefen, unsichtbaren Kräften gesteuert wird. Gewaltige Ereignisse prägten mein kritisches Denken über Moral, Ethik und die Psyche des Menschen.
Als ich mit meiner Familie nach Deutschland floh – über die Türkei, Griechenland und Frankreich –, brachte mich diese Reise an meine physischen und mentalen Grenzen. Doch Ankommen bedeutet nicht immer Ruhe. In Asylheimen, im Kontakt mit Rechtsradikalen und durch das Miterleben von Mobbing gegen meine Familie wurde mir bewusst: Die Welt verändert sich in Notsituationen. Der Krieg ist nicht nur ein äußeres Schlachtfeld, sondern auch ein inneres, das die Psyche formt – oft für ein Leben lang. Doch nicht nur extreme Erfahrungen prägen uns. Auch in privilegierten Gesellschaften hinterlassen scheinbar gewöhnliche Erlebnisse Spuren. Glück und Leid sind subjektiv, kein Schmerz kann mit einem anderen verglichen werden, und doch trägt jeder seine eigene Geschichte.
Schon in der sechsten Klasse zog mich die Psychologie in ihren Bann. Ich wollte verstehen, was den Menschen bewegt – seine Ängste, seine Hoffnungen, seine verborgenen Mechanismen. Diese Faszination ließ mich nicht mehr los. Seit meinem 16. Lebensjahr begleiten mich Psychologie und Philosophie, nicht nur als Studienfach, sondern als Lebenseinstellung.
Ich bin
Heute studiere ich beides an der Universität Koblenz, arbeite nebenbei in einem sozialen Beruf und engagiere mich in zwei ehrenamtlichen Projekten. Doch Wissen allein reicht nicht. Kreativität ist meine Art, die Welt bunter zu machen – sei es durch Kunst, Sport, Literatur oder das Schreiben eigener Bücher. Ich lasse mich von allem inspirieren, was das Leben zu bieten hat. Und genau deshalb habe ich YoungMindMatters ins Leben gerufen.
Denn das Leben ist kein geradliniger Pfad, sondern ein Mosaik aus Erfahrungen, Begegnungen und Emotionen. Jedes Kind, jeder Mensch verdient es, zu erkennen, dass Glück nicht das Ziel ist, sondern die Art, wie wir unseren Weg gehen. Glück ist nicht immer laut, nicht immer offensichtlich – manchmal ist es ein Moment der Stille, ein Lächeln, eine kleine Geste der Hoffnung. Ich möchte Kindern zeigen, dass sie die Autoren ihrer eigenen Geschichte sind. Dass sie ihre Ängste überwinden, ihre Stärken entdecken und ihr Leben bewusst gestalten können. Denn Glück ist nicht etwas, das man findet – es ist etwas, das man erschafft.
Karte verloren, Ziel unklar – aber wer braucht schon einen Plan? Ich glaube, meine Reise hat gerade erst begonnen.
